Ranthambore-Tiger-Reservat – Indiens Nationalparks
In Indien befinden sich sehr viele Naturschutzgebiete. Eines davon ist das Ranthambore Tiger Reservat. Es erstreckt sich über das Kaila Devi Wildreservat, den Ranthambore Nationalpark und einige kleinere Gegenden. Die Gesamtfläche beträgt somit etwa 1335 km². Der Ranthambore Nationalpark weißt eine Größe von knapp 392 km² auf. Das Ranthambore Tiger Reservat ist somit eines der Größten im Land. Das Reservat liegt im Norden Indiens, im Bundesstaat Rajastan. Früher war dieses Gebiet ein Jagdbezirk eines der Maharadscha des Landes. Insbesondere der Ranthambore Nationalpark war das Jagdgebiet des Maharadschas von Jaipur. Später wurde er dann zum Naturschutzgebiet erklärt. Als dann das Projekt Tiger startete, wurde noch weitere Teile des Landes zum Tigerreservat erklärt. Fortan galt das Ranthambore Tiger Reservat als das Vorzeigegebiet des Tigerschutzes. Durch illegale Wilderei, auch im Park, ging die Zahl der Tiger gegen 1990 jedoch stark zurück. Nur langsam kann sich die Population erholen.
Das Klima ist, wie im restlichen Indien meist von starker Hitze geprägt. Nur in bestimmten Zeiten des Jahres wird es feucht, doch die Wärme bleibt bestehen. Ein idealer Lebensraum für viele Tiere und einige Pflanzen.
Durch das Tiger Reservat fließen mehrere große Flüsse und weitere Seen wurden im Laufe der Zeit angelegt. Die Aravallikette, ein Gebirgszug in der Nähe des Vindhyagebirges, grenzt an den Park. Steile Felshänge, Berge und raues Land sind die Folge. Obwohl es einige Wasserläufe gibt, wird dieses Gebiet von savannenartigen Graslandschaften und Trockenwäldern geprägt. Im 10. Jahrhundert errichteten Menschen ein Fort und hinterließen es der Gegenwart. Majestätisch thront es nun über dem Ranthambore Tiger Reservat.
Eine große Vielfalt an Tieren lebt im Park. Berühmt ist der Park jedoch für seine Bengaltiger. Diese Tiere haben einen Großteil der Scheu abgelegt. Somit stehen die Chancen mehr als gut, einen wilden Tiger zu erleben. Diese Tiere treten hier oftmals sogar tagsüber in Erscheinung und verbergen sich nicht hinter Büschen oder im Wald. Es kann gut möglich sein, dass plötzlich ein Tiger über den Weg läuft. Natürlich haben sie noch den Respekt, das muss auch sein. Ein total mutiger Tiger könnte schnell zur Gefahr werden. Die Menschen in der näheren Umgebung haben jedoch gelernt, mit den Tigern in Frieden zu leben.
Neben den Tigern leben jedoch noch viele andere Tierarten im Reservat und profitieren vom Schutz der Raubkatzen. Vierhornantilopen, Nilgauantilopen, Axishirsche, Sambarhirsche, Wildschweine, Indische Gazellen und Affen finden hier eine Heimat. Bedroht werden sie nur von den Raubtieren der Gegend. Neben den Bengaltiger treten hier Lippenbären, Honigdachse, Hyänen, Goldschakale, Kleine Mungos und Rohkatzen auf, um nur einige zu nennen. Viele Vogelarten leben ganzjährig im Ranthambore Tiger Reservat, aber auch Zugvögel besuchen das Gebiet regelmäßig. Sie ruhen sich von ihrer Reise aus und überwintern teilweise in Indien. Besonders die Trockenwälder und angelegten Seen sind der Treffpunkt für allerlei Vogelarten. Zu sehen sind dann unter anderem Reiher, Kormoran, Eisvögel, Pfauen, Schwarzstörche, Falken und der majestätische Adler.
Die naheliegende Stadt Sawai Madhopur bietet zahlreiche Unterkünfte für Touristen an. Immer wieder gibt es Safaris im Ranthambore Tiger Reservat, welche gut gebucht werden. Hier ist die Chance auf eine Sichtung des Königs des Dschungels sehr hoch. Wer lässt sich so etwas schon entgehen? Es werden spezielle Tiger-Touren angeboten. Ein Führer erklärt alles zum Thema und hält nach Spuren Ausschau. Er kennt die besten Beobachtungspunkte und führt seine Gruppe direkt dorthin. Natürlich ist es wichtig, im sicheren Jeep zu verweilen und bestimmte Regeln zu befolgen. Mit etwas Glück, sehr viel braucht es in diesem Gebiet gar nicht, wird bald der erste Tiger zu sehen sein.
Wer es nicht so gefährlich haben möchte, denn laden Vogelbeobachtungen ein. Da im Park viele verschiedene Tierarten leben, eine Großzahl darunter sind Vögel, wird auch das nicht langweilig. Jeder Vogel hat eine eigene Stimme, ein eigenes Aussehen und ein eigenes Verhalten. Einige Arten, darunter die Wanderelster, haben die Scheu vor dem Menschen fast komplett verloren. Mit etwas Futter als Lockstoff sitzen sie sehr bald auf den Jeeps oder sogar auf den Händen der Touristen.
Natürlich können auch all die anderen Tiere beobachtet werden. Der natürliche Lebensraum wurde erhalten, sodass jede Art ihr Verhalten ausleben kann. Egal ob Futtersuche, Jagd oder Jungtieraufzucht. Besonders im Frühjahr ist die Aufzucht der Jungtiere natürlich das Highlight. Der Park wird ständig von Ranchern überwacht. Jedoch lassen auch diese der Natur ihren freien Lauf.